Willkommen. Hier finden Sie Informationen rund um den Hanf (Cannabis sativa) - als Nutzpflanze, Medizin, Droge oder Machterhalt. Lassen Sie sich durch die Zeit führen, von 8000 vor unserer Zeitrechnung bis heute. Cannabis von A bis Z
Freitag, 4. Dezember 2009
Cannabinoide in der Palliativmedizin täglich in Anwendung
Wien - Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), der Haupt-Wirkstoff der Hanfpflanze, wird in der Schmerz- und Palliativmedizin immer mehr zu einer gesicherten Behandlungsoption und bewährt sich auch als Zusatz zu herkömmlichen Therapien. Vor allem in der Palliativmedizin - also in der Betreuung unheilbar Kranker - sind Cannabinoide bereits täglich in Anwendung, erklärte jetzt Hans-Georg Kress, Leiter der Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie an der Medizinischen Universität Wien (AKH), anlässlich der 8. Österreichischen Schmerzwochen.
Dronabinol
Therapeutisch eingesetzt wird vor allem der Wirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), der durch einen chemischen Umwandlungsprozess aus Industriehanf gewonnen werden kann und in Österreich allen Apotheken unter dem internationalen Freinamen Dronabinol zur Verfügung steht. "Lange Zeit wurde primär die appetitanregende und brechreizlindernde Wirkung von THC bzw. Dronabinol wissenschaftlich erforscht und in der Therapie genutzt, vor allem bei Krebspatienten gegen Chemotherapie-bedingte Übelkeit und Erbrechen, und bei Krebs- und HIV-Patienten gegen Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit", so Kress.
Breites Wirkspektrum
Neue Untersuchungen legen ein wesentlich breiteres Wirkspektrum von THC vor allem bei bestimmten Neuropathien (Nervenschmerzen) nahe, die mit herkömmlichen Schmerzmedikamenten vielfach nicht ausreichend behandelt werden können. Der Anästhesiologe: "Aktuelle Studien zeigen, dass THC auch bei zentralen neuropathischen Schmerzsyndromen wie bei Multipler Sklerose, dem Querschnittsyndrom und spastischen Schmerzen wirksam ist, und es gibt vielversprechende Hinweise auf ein Potenzial in der Behandlung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis und chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Bei Krebs- oder HIV-Patienten steigert die psychotrope, distanzierende Wirkung außerdem zusätzlich die Lebensqualität."
Vorteile
Erwünschte Synergien bei der Schmerzlinderung entfaltet THC in Kombination mit Opioid-Schmerzmitteln. Außerdem fehlen THC mögliche unerwünschte Wirkungen der Opioide: "THC bewirkt auch bei Überdosierung keine Atemdepression, und die Abwehrfunktion bestimmter Zellen (neutrophile Granulozyten, Anm.) gegen infektiöse Keime, die durch Morphin gehemmt wird, wird durch THC gesteigert. Bei geschwächtem Immunsystem ist das ein großer Vorteil."
In vielen Ländern sind pflanzliche Cannabinoide wie Dronabinol (THC) und auch die synthetischen Analoga von THC verschreibbar. Das aus Pflanzen gewonnene THC (Dronabinol) als Rezeptur-Arzneimittel bzw. vollsynthetisch hergestelltes THC (von der FDA in USA seit mehr als einem Jahrzehnt als Arzneispezialität zugelassen) sind in Deutschland und Österreich auf Betäubungsmittel- bzw. Suchtmittelrezept ärztlich rezeptierbar.
Therapiekosten
"Anders als in Deutschland werden in Österreich die Kosten für die magistrale Zubereitung von Dronabinolkapseln in der Regel von den Krankenkassen bei Tumorkranken, in ärztlich begründeten Fällen auch bei Multipler Sklerose und anderen chronischen Schmerzzuständen übernommen", so Kress. Die EU-Zulassung von Dronabinolkapseln als Fertigarzneimittel aus Drogenhanf wird für 2009 oder 2010 erwartet, was die Therapiekosten weiter senken dürfte.
Keine Notwendigkeit sieht Kress für die Freigabe der Selbstversorgung mit Cannabis, da dieses letztlich immer aus illegalen Quellen stamme. Selbst eine - bisher nicht erlaubte - eventuell straffrei gestellte medizinische Nutzung von kleinen Mengen von Marihuana oder von Drogenhanfsamen zum strafrechtlich tolerierten Selbstanbau würde unbescholtene Bürger in das Schwarzmarktmilieu drängen und andererseits die Betroffenen durch zum Teil extrem mangelhafte Qualität dieser Produkte zusätzlich gefährden. (APA)
1 Kommentar:
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Also ich bin absolut dafür das Cannabis in der Medizin legalisiert wird.
AntwortenLöschenIch selbst sitze seit 5 Jahren im Rollstuhl schlucke tgl. 16 starke Medikamente und helfen tun die irgendwie überhaupt nicht.
Ich habe spastiken, starke schmerzen, verspannungen, verstopfung (durch die schmerzmittel) usw .
Ich hoffe und bete das die Politik endlich mal einlenkt und sieht das es einfach zu 99% nur Vorteile bringt.
Wenn es mir schlecht geht dann leg ich ab und an mal cannabis in meinen Vaporizer (Verdampfer) und gönn es mir einfach weils mir danach einfach nur gut geht.