Mittwoch, 14. April 2010

Cannabis hilft bei Blasenüberaktivität

Der synthetische Cannabis-Stoff "Canna-binor" hilft bei Blasenüberreaktion.

Bild: Dieter Schütz/ Pixelio
Der synthetische Cannabis-Stoff "Canna-binor" hilft bei Blasenüberreaktion.

Medizinier der Urologischen Klinik in München haben in Zusammenarbeit mit einer schwedisch-amerikanischen Arbeitsgruppe festgestellt, dass der synthetische hergestellte Cannabis-Stoff "Canna-binor" die Symptome einer überaktiven Blasen (engl. OAB, "OverActive Bladder") mindern könnte. Bei Versuchen mit Tieren konnten entsprechende Ergebnisse erzielt werden.

Auf die Idee kamen die Medizinier im Kontext der Behandlung von Multiple Sklerose (MS) Patienten. MS Patienten verwenden häufig Cannabis Präperate, um Schmerzen und Spastiken zu lindern. Zudem weisen MS-Patienten häufig Syptome auf, die einer "OverActive Bladder" ähneln. Nach Anwendung entsprechender Cannabis-Medikamente minderten sich die Symptome bei den MS-Patienten und die Beschwerden gingen zurück.

Die "Over-Active-Bladder" ist eine funktionelle Störung der Harnblasenfunktion. OverActive Bladder Patienten leiden unter ständigem Harndrang und häufiges Wasserlassen. Teilweise klagen Patienten über Inkontinenz. "Behandelt wird die OAB meist mit Medikamenten, die die Muskulatur der Harnblase entspannen", so Dr. Christian Gratzke von der Urologischen Klinik München. "Deren Wirksamkeit ist jedoch zeitlich begrenzt und die Medikamente haben zum Teil gravierende Nebenwirkungen, wie Mundtrockenheit oder Verwirrungszustände." Aus diesem Grund wurde Jahrelang nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten gesucht. Der Cannabis-Stoff Canna-binor könnte nun bald Linderung für die Patienten verschaffen. Zusätzlich gibt es in der Naturheilkunde zahlreiche Anwendungen, die eine Linderung verschaffen. (sb, 12.04.2010)

Montag, 5. April 2010

Cannabis-Inhaltstoff THC hemmt Ausbreitung von Krebs

Der Wirkstoff THC lässt die Zellen einen Hemmstoff gegen die Enzyme bilden

Der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) hemmt einer Laborstudie der Universität Rostock zufolge die Ausbreitung von Krebs. Wie die Hochschule mitteilte, wiesen die Pharmakologen Robert Ramer und Burkhard Hinz in Zellkulturen nach, dass der THC die Auswanderung von Tumorzellen in umliegendes Gewebe bremst. Im Körper können durch diese Auswanderung Metastasen entstehen. Ermöglicht wird die Wanderung durch gewebezersetzende Enzyme, die von den Krebszellen produziert werden.

Der Cannabis-Wirkstoff lässt die Zellen einen Hemmstoff gegen diese Enzyme bilden. Nach Angaben von Hinz, Leiter des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie, sind die Arbeiten zur Antikrebswirkung noch in einem frühen, experimentellen Stadium. Die bisherigen Befunde ließen jedoch darauf hoffen, dass Cannabinoide in Zukunft eine zusätzliche Krebstherapie darstellen könnten, die mit weniger Nebenwirkungen als die in der herkömmlichen Chemotherapie verwendeten Medikamente auskomme.

Cannabinoide werden schon seit Anfang der 1990er Jahre intensiv auf ihre medizinische Wirkung untersucht. Sie werden unter anderem bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie gegen Krebs eingesetzt. Tierversuche und Zellkulturexperimente weisen nach Angaben der Hochschule darauf hin, dass Cannabinoide auch in der Lage sind, Krebszellen an der Teilung zu hindern und sogar zu töten und so das Wachstum von Tumoren bremsen können.